Ursprünglich ist Tanz das Hauptmerkmal aller matriarchalen Kulte, so ist er die älteste und elementarste religiöse Äußerung, getanztes Gebet.
Für die frühen Menschen waren die Gestirne Nachts gut sichtbar da der Nachthimmel nicht mit Kunstlicht überstrahlt war, ihrer Kosmologie nach waren das ganze Universum und alle Gestirne darin Tanz. Die Himmelslichter die sich scheinbar um die Erde drehten nannten sie silbernes Rad oder Schloss das sich um sich selber dreht.
Wem galten die Tänze?
Die Mondin stand stellvertretend für das ganze Universum, kein Wunder dass die kultischen Tänze in erster Linie der Mondin galten.
Sie war Wettermacherin und Zeitgeberin, denn nach ihr konnte überall auf der Erde, Woche, Monat und Jahr bestimmt werden (Mondkalender). Sie bewegt das Meer in Gezeiten, lässt in Flüssen und Bächen das Wasser steigen und sinken und war so, lebenswichtig für die matriarchalen Ackerbaukulturen.
Außerdem zeigte die Mondin am Nachthimmel jeden Monat die Gesetze des Lebens von Wachsen, Reifen, Vergehen und Wiederkommen, die Vegetation zeigte den gleichen Zyklus eines Jahres weshalb sie alle Lebewesen auch das Menschenleben eingebunden sahen in die niemals endende Wandlung.
Es verwundert nicht dass in matriarchaler Epoche die Mondin größte Verehrung genoss auf der ganzen Welt.
In Alteuropa wurde sie als „die weiße Göttin“ hoch verehrt, in Ägypten als die Tochter der kosmischen Nacht der Göttin Nout betrachtet,und sie war das Welten-Ei aus dem alle Dinge fielen welche die Schöpferin Eurynome als Taube gelegt hatte (prähellenisches, pelasgisches Griechenland).
In dem Sinne wurde die weiße Sichel-Mondin als Mädchen. Göttin verehrt mit dem Silberbogen, die rote Voll-Mondin als Frauen-Göttin, die Land und Meer fruchtbar macht, die Schwarz-Mondin als Greisin-Göttin, die das Schicksal bringt, die anschließend wiederkehrt als Sichelförmige Mädchen-Göttin.
Wer tanzte?
Ursprünglich waren es nur die Frauen die tanzten, sowie heute noch in (afrikanischen Medizin-Frauenbünden) denn die Frauen hatten die Fähigkeit das Leben wiederkehren zu lassen ganz konkret durch Geburten, sowie die Mondin wiederkehrt nach Schwarz- oder Leermond. Der Zyklus der Frau der Menses bedeutet Maß des Mondes und sie bringen das Leben in genau neun Mondzyklen hervor.
Wie wurde getanzt?
In ihren Tänzen bildeten die Frauen die komplexen Bewegungen des Mondes und der Planeten nach. Wie im Himmel so auf Erden war das Prinzip mit dem sich die Menschen bewusst in Einklang brachten. Denn nur die Harmonie des Makrokosmos des Universums und der Mikrokosmos der Menschenwelt garantierte dass die Welt in Balance blieb und nicht aus den Fugen geriet. Das Gesetz des “großen Ganzen“ und des Einklangs eine Weisheit die späteren Patriarchat verloren ging.
Wo wurde getanzt?
Die Stammesköniginnen und Priesterinnen waren auch die besten Tänzerinnen heute bedeutet das Wort bei manchen Völkern noch das gleiche. Sie tanzten auf bestimmten gebauten Tanzplätzen es waren Steinkreise, zugleich Sonnenuhren und Mondkalender. Sie dienten der Stundeneinteilung der Sonne und der Monate Einteilung nach dem Mond, bedeutende Tages und Nachtgleichen sowie Sonnwenden waren durch Peilsteine markiert. Genauso fanden die südlichen und nördlichen Mondextreme ihre Steinsetzung, da es in matriarchalen Kulturen keine Trennung zwischen Wissenschaft wie Astronomie und Religion gab, waren es Kult –Tanzplätze und steinerne Kalender in einem in denen getanzt wurde.
Das bekannteste Beispiel ist Stonehenge in Südengland oder die riesige Anlage von Avebury-Ring in Südengland. Auch in Frankreich und Deutschland und Österreich gab es sogenannte Trudenringe oder Hexenringe.
Wann wurde getanzt?
Getanzt wurde zu den bestimmten Mondphasen sowie den Tages und Nachtgleichen im Frühling und im Herbst sowie den Sonnwenden im Sommer und Winter. Die Menschen tanzten im Rhythmus der Erde und des Kosmos. Sie tanzten ihre Lebensanschauung und ihre Astronomie in einem.